Geburtstag in Uganda. Ein Tag, den ich
wohl wirklich nie vergessen werde. Glaube die Kids waren teilweise
genauso aufgeregt wie ich, als sie mir schon am Tag davor ganz stolz
erzählt haben „Auntie Julia tomorrow is your Birthday and we have
a surprise!“ Die Mädels haben ihr allerbestes gegeben, die
Überraschung trotzdem bis zum 21. geheim zu halten.
Meine Gasteltern und ich |
Mein Morgen fing mit SMS und Anrufen
von lieben Menschen hier aus Uganda und einem Anruf aus Deutschland
von den Liebsten vom Frühstückstisch an. Da hab ich natürlich
erstmal ne Runde geflennt und war ein ganz kleines bisschen traurig,
nicht Zuhause zu sein. Aber das ist ganz schnell verflogen. Nämlich
als mein Gastvater durch die Tür geschielt hat und den anderen ganz
laut verkündet hat „She is phoning with her boyfriend!“
Daraufhin bin ich dann aus meinem Zimmer raus und wurde von allen zum
Frühstück empfangen und von meinen Gasteltern und Lorenz
gratuliert. Eigentlich werden hier in Uganda Geburtstage ja gar nicht
gefeiert, deshalb hat mich das schon sehr gefreut. Andere Voluntäre
haben mir erzählt, dass ihre Gasteltern an ihrem Geburtstag gar
nichts gesagt haben, obwohl sie es genau wissen. Trotzdem war es
komisch, dass meine Gastmutter nur so da saß und „Happy Birthday
Baby“ gesagt hat. Die 10-Minuten-Umarmung mit meiner Mama muss ich
dann in 4 Wochen nachholen ;-)
Extra zu meinem Geburtstag hat Daddy 3
Tüten Grashüpfer gekauft, welche Peace dann während des Frühstücks
gerupft hat (díe Flügel und Beine muss man nämlich zum Glück
nicht mit essen). Ich fand das soo super lieb von William, richtige
Freude kam irgendwie trotzdem nicht auf – Grashüpfer können halt
doch nicht Mamis Kuchen ersetzen. Aber ich bin ja auch in Uganda,
warum also nicht mal auf ugandische Weise beschenkt werden. Eine
schöne Erfahrung.
Nachdem ich mich dann noch ans Wäsche
waschen und Zimmer putzen begeben hatte und ein bisschen was gegessen
hab, hab ich mich auf den Weg ins Malayakahaus gemacht. Eigentlich
wollte ich mich mit Esther treffen, die hat mich dann aber eiskalt
versetzt und mir gesagt ich solle erst um 1 kommen. So saß ich dann
da aufm Boda auf dem Weg ins Malayakahaus und als ich ankomme ist
kein Mensch da. Außer den Aunties und den Babies. Ja und Montse,
eine der Spanierinnen. Sofort kamen Elijah und Amina afreudestrahlend
auf mich zu und haben mich an der Hand genommen und nochmal gefagt
„Auntie today is your birthday?“ Als ich dann nach Esther, Lene
und Lena gefragt hab kam keine richtige Antwort. Dafür hat Elijah
mich ganz zielstrebig zur Küche des Guesthouses gezogen, sich vor
den Ofen gestellt, drauf gezeigt und völlig cool (wie er nunmal so
ist) gesagt „Auntie Julia your cake is there!“ Man der kleine
Fratz. Ich musste so lachen. Bin dann weiter rumgeirrt um die Mädels
zu suchen, leider erfolglos. Dafür haben Diego und Elijah mich mit
ins 2. Guesthouse zu den Katzenbabies genommen und mir ganz stolz
erzählt, dass sie gar keine Angst vor ihnen haben. So saß ich dann
da, zusammen mit Pablo, unserem dicksten Hund, und hab die Kids und
die Katzen angeschaut. Ein Bild für die Götter, wie ein Pablo sich
mehr erschreckt als alle anderen als eine der Kleinen niesst. Während
ich so da saß, fing es plötzlich an zu regnen und dann kamen Lene
und Esther mit Kuchen und „Überaaaaschung“ rufend zur Tür rein.
Sie hatten sich anscheinend die ganze Zeit auf dem Balkon versteckt
um mich dann zusammen mit allen Kindern zu überraschen. Leider bin
ich zu früh gekommen und die Kinder zu spät von der Schule, aber
das tat dem Ganzen keinen Abbruch. Später kamen dann noch Lena und
Fran. Fran hat mir auf ganz spanische Weise gratuliert – er meinte
da, wo er her kommt, ziehen alle Freunde dem Geburtstagskind so oft
am linken Ohr, wie es Jahre alt geworden ist. Gut, dass Montse gerade
woanders war und er somit der einzige war, der das gemacht hat :-)
Als die Kinder dann da waren, hab ich
noch ungefähr 100 Mal gehört „Auntie Julia it's your birthday
today!“ und den Kuchen haben sie schneller gefunden als ich Kuchen
sagen kann. Dann kam Shakira auf die Idee, was für mich zu malen und
dann wollten natürlich alle ein Blatt haben, so hab ich jetzt eine
Sammlung wunderschöner Gemälde und Briefe mit „Happy Birthday
Auntie Julia I love you so much I will miss you!“ Unglaublich süß.
Als der Regen aufgehört hat, hab ich draußen die Kerzen auf meinem
Geburtstagskuchen ausgepustet und 40 kleine Kinderaugen haben mich
freudestrahlend angeschaut als ich ihn angeschnitten habe. Ich finde
immer, die Kids im Malayakahaus sind soo viel genügsamer als Kids in
Deutschland. Vielleicht kommt mir das auch nur so vor, aber jeder
freut sich hier so riesig über ein kleines Stückchen Kuchen und
wenn man versehentlich einem 2 geben will, sagen die meisten auch
ganz ehrlich, dass sie schon was bekommen haben. Eine weitere
Überraschung hatte die neue Julia im Malyakahaus auch noch für
mich. Sie hat mit Wasserfarbe ein Plakat mit den Handabdrücken der
Kinder gemacht. Das hat Johnny mir dann ganz stolz überreicht
(nachdem er es eigentlich schon am Tag davor rausholen wollte und die
ganze Zeit schon nur von einer Überraschung geredet hat :-)). Wenn
ich heim komme, habe ich also eine ganze Menge an wundervollen
Kunstwerken dabei.
Anschließend haben mich die Mädels
zum Strand entführt. Die Sonne hat sogar wieder geschienen und für
mich ist quasi ein Traum in Erfüllung gegangen – ich wollte immer
schon mal meinen Geburtstag im Warmen feiern (wobei ich Geburtstag im
Malyakahaus dem Geburtstag im Warem um einiges vorziehe). Am Strand
haben wir ne Runde Phase 10 gespielt und Sodas getrunken und
eigentlich hatten die Mädels noch geplant, dass wir uns dort die
alle die Füße lackieren lassen. Da laufen nämlich normalerweise
immer so Typen rum mit einem kleinen Körbchen, bei denen man sich
für ca. 70 Cent die Nägel machen lassen kann, während man am
Strand sitzt. Ausgerechnet gestern kam leider keiner vorbei, deshalb
machen wir das mal an nem anderen Tag. Die Mädels waren schon etwas
enttäuscht, weil sie meinten keine ihrer Überraschungen hat so
richtig funktioniert (auf dem Weg zum Strand haben wir nämlich noch
Jakob getroffen, der dann erstmal meinte „Ach und ihr geht dann
gleich noch richtig schön Essen?“ :-D), aber für mich war einfach
alles perfekt. Sie haben das alles so toll gemacht.
Vom Strand sind wir dann mit 2
Bodabodas zu dem Platz gefahren, an dem wir Essen gehen wollten. Das
war dann noch eine Überraschung – wir sind zum China Garden.
Einem, wie ich jetzt sagen kann – sehr zu empfehlendem chinesischen
Restaurant in Entebbe. (Ja, sowas gibt es hier, Justus' Papa konnte
das am Telefon gar nicht so richtig glauben :-))
Rike kam dann auch noch und wir hatten
einen wunderschönen Abend. Ach und fast hätte ich's vergessen –
auf dem Weg zum Chinamann hat mir ein Vogel sowas von fett auf den
Kopf geschissen. Der hat wirklich alles gegeben. Aber es soll ja
bekanntlich Glück bringen, vondaher will ich mich mal nicht
beschweren.
Als ich vom Chinamann nach Hause kam,
kam mein Gastvater mit einer Müslischüssel voller Grashüpfer für
mich um die Ecke. Und 2 Gläser Sherry für Lorenz und mich. Lorenz
meinte sogar, dass William meine Grashüpfer vor den anderen
aufbewahrt hat, damit sie mir nicht alles wegessen. So saß ich dann
noch eine Weile im Gartenrestaurant meines Gastvaters (was übrigens
wunderschön geworden ist), hab Sherry getrunken und die Grashüpfer
ganz brüderlich mit allen geteilt. Man ich bin ja so nett. ;-)
Bevor ich dann ins Bett bin hat Justus
noch angerufen und ich hab mit Mami, Papi, Carina und Manu und mit
Jule geskypet. Und dann war der wunderbare Tag auch schon wieder
vorbei. Und ich überglücklich.
Mädels, ihr seid die allerbesten!
Tausend Dank an Lene, Esther, Lena und Julia für diesen super Tag!
Und auch an Rike!
Außerdem Danke an alle, die an mich
gedacht haben (und die, die Facebook dran erinnert hat ;-)).
Ihr seid super!
Surpriiiiisee! |
mit den Mädels am Strand |
http://www.youtube.com/watch?v=DHEOF_rcND8